Blogartikel Konservierungsstoffe

Konservierungsstoffe – ein notwendiges Übel!?

Ähnlich wie bei Lebensmitteln können auch auf Kosmetikprodukten innerhalb kürzester Zeit Schimmelpilze und Bakterien wachsen. Ursachen dafür sind unter anderem der Kontakt mit den Händen aber auch die Übertragung durch die Luft. Verhindern können dies nur Konservierungsstoffe. Konserviert müssen allerdings nur Produkte auf Wasserbasis, Kosmetika ohne Wasseranteil werden in der Regel nur mit Antioxidantien (z.B. Vitamin E) versetzt. Wieviel und welche Konservierungsstoffe verwendet werden dürfen, regelt die EU-Kosmetikverordnung. Damit die gerade gekauften Cremes, Duschgele oder Bodylotion auch noch in einem halben Jahr benutzt werden können, müssen aber Konservierungsstoffe in ausreichender Menge dem Kosmetikprodukt hinzugefügt werden. Ein notwendiges Übel? Denn einige Konservierungsstoffe gelten als bedenklich, wenn nicht sogar gesundheitsgefährdend. Wir versuchen ein bißchen Ordnung in das Wirrwarr zu bringen und stellen Ihnen einmal die meist verwendeten Konservierungsstoffe vor.

Alkohol

Alkohol als Konservierungsstoff ist sehr oft in Naturkosmetik zu finden. Erkennen kann man ihn in den INCIs unter den Begriffen Alcohol denat., Propylenglykol, Ethanol, Isopropanol, Methanol, Benzyl Alcohol, Ethyl Alcohol. Alkohol ist im eigentlichen Sinn kein Konservierungsstoff, in ausreichender Konzentration (ca. 15 – 20%) sorgt er aber für eine ausreichende mikrobielle Stabilität der Rezeptur. Und da liegt der Haken: Alkohol in hoher Konzentration kann die Haut austrocknen und irrtieren. Zusätzlich kann er den durch freie Radikale verursachten Schaden begünstigen und dadurch die natürliche Schutzschicht der Haut zerstören. Je weiter Oben der Alkohol in den Inhaltsstoffen zu finden ist, desto höher ist seine Konzentration.

Ätherische Öle

Manche ätherische Öle, wie zum Beispiel Rosmarin, Thymian und Nelken, werden ebenfalls als natürliche Konservierungsstoffe verwendet. Doch ihre Wirkung ist nicht so wirksam, so dass sie häufig nur in Verbindung mit Alkohol eingesetzt werden um eine ausreichende antimikrobielle Wirkung zu erlangen. Für Menschen mit sensibler Haut ein absolutes No-Go. Sowohl ätherische Öle als auch Alkohol können die Haut zusätzlich reizen und irritieren, sowie schwere allergische Reaktionen hervorrufen.

Airless Spender

Einige Kosmetikhersteller setzen Konservierungsstoffe in sehr niedrigen Konzentrationen ein. Möglich machen dies sogenannte Airless-Spender. Diese verhindern, dass Keime und Schimmelpilze aus der Luft an das Produkt gelangen können. Auch eine Übertragung durch Kontakt mit den Händen ist ausgeschlossen. Bei unsachgemäßer Lagerung oder zu langer Aufbewahrung kann es allerdings trotzdem dazu führen, dass Inhaltsstoffe verderben und das Produkt somit unbrauchbar wird. Ebenfalls sollten Produktreste an der Öffnung des Airless-Spenders entfernt werden, da hier sonst schnell Keime und Schimmelpilze wachsen können.

Kollodiales und ionisches Silber

Seit der Antike wird Silber als antimikrobielles Mittel zur Konservierung von Lebensmitteln oder Flüssigkeiten und in der Medizin verwendet. Mit der Entdeckung der Antibiotika ist dieses Wissen in Vergessenheit geraten. Erst seit der zunehmenden Antibiotikaresistenz bestimmter Bakterien besinnt man sich wieder auf die Konservierung mit Silber. Für den medizinischen Einsatz wurden silberbeschichtete chirurgische Instrumente und Katheter sowie silberhaltige Salben und Verbandsmaterialien entwickelt. Durch die Wechselwirkung von Flüssigkeit mit diesen Silberinstrumenten und -Verbänden entstehen antimikrobiell wirksame Silberionen. Die antimikrobielle Wirkung von Silberverbindungen und metallischem Silber war Gegenstand zahlloser Untersuchungen. Die Mehrzahl belegt in vitro die antimikrobielle Aktivität bei einem sehr weiten Spektrum von Mikroorganismen. Darunter befinden sich auch verschiedene MRSA-Stämme sowie Pilze, zum Beispiel Dermatophyten. Allerdings ist die Konservierung mit Silber und die möglichen Nebenwirkungen noch nicht ausreichend erforscht. Es bestehen Befürchtungen, dass ultrafeine Teilchen wie Nanopartikel, zu denen auch kolloidales Silber zählt, bei einer topischen Anwendung die Haut durchdringen könnten.
Bei dem nu:ju© Abschminktuch besteht diese Gefahr nicht, da die Silberionen in den Fasern eingeschlossen sind und somit nicht an die Haut abgegeben werden können.

Parabene

Die Gruppe der Parabene zählt zu den meist gehassten Inhaltsstoffen in Kosmetika (neben Aluminiumsalzen). Schuld daran ist eine britische Studie aus dem Jahr 2004, die einen Zusammenhang zwischen Parabenen und einem erhöhten Brustkrebsrisiko herstellt. Parabene sollen im Körper wie Östrogene wirken und könnten auch für eine frühzeitige Pubertät verantwortlich sein. Das Gleiche gilt allerdings auch für Sojaprodukte. Seit 2004 konnte aber in keiner anderen Studie der Zusammenhang zwischen Parabenen und einem erhöhten Brustkrebsrisiko nachgewiesen werden. Zu den häufigsten Parabenen in Kosmetika zählen Methyl- und Ethylparabene. Die laut EU-Verordnung zulässige Konzentration liegt bei 0,4%. Diese Dosierung gilt als verhältnismäßig sicher. Den Anteil an Methyl- und Ethylparabenen in einem Kosmetikprodukt hat der Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU-Kommission (SCCS) auf 0,19% reduziert. Auch diese Dosierung gilt als sicher. Isopropyl-, Isobutyl-, Phenyl- und Pentylparabene werden eher selten eingesetzt und sollen aufgrund mangelnder Daten zukünftig verboten werden.
Auf Druck des Verbrauchers ersetzen viele Hersteller mittlerweile Parabene durch alternative Konservierungsmittel, die aber auf der einen Seite selten so wirksam und auf der anderen Seite nicht so gut erforscht sind wie Parabene. Ein Beispiel ist die chemische Alternative MethylIsothiazolinone. Seit Parabene weltweit in Verruf geraten sind, wird MethylIsothiazolinone vermehrt zur Konservierung eingesetzt. Seitdem beobachten Forscher einen rasanten Anstieg von allergischen Reaktionen.

Formaldehyd

Formaldehydabspalter stehen, ähnlich wie Parabene, im Verdacht krebserregend zu sein. Darüberhinaus können Sie allergische Reaktionen auslösen. Zum Einsatz kommen sie vorallem in Nagellacken und Nagelhärtern. Sie verhindern, dass der Nagellack nach kürzester Zeit splittert. Als Konservierungsstoff werden sie eher selten eingesetzt. Die Höchstgrenze liegt laut EU-Kosmetikverordnung bei 0,2%, in Nagelhärtern bei 5%. In dieser Dosierung gelten sie als unbedenklich. Trotzdem können sensible Menschen darauf mit Allergien reagieren. Formaldehydabspalter verstecken sich hinter den Begriffen Quanternium-15, Diazolidinyl Urea, Imidazolidinyl Urea, DMDM Hydantoin, Sodium Hydroxymethyl Glycinate, 2-bromo-2-nitropropane-1,3-diol (bromopol).

Unser Fazit: 

Konservierungsstoffe sind ein notwendiges Übel! Denn nicht oder nicht ausreichend konservierte kosmetische Mittel können von Mikroorganismen befallen werden. Diese können Krankheiten verursachen und so unsere Gesundheit beim täglichen Umgang mit den Produkten beeinträchtigen. Das perfekte, gesunde und unbedenkliche Kosmetikprodukt gibt es also nicht. Wer wirklich auf Nummer sicher gehen will, verzichtet lieber ganz auf Kosmetika auf Wasserbasis und muss auf den alleinigen Gebrauch von stabilen Fetten und Ölen (z.B. Jojobaöl, Kokosöl) in guter Qualität zurückgreifen.

Unser Tipp:

Halten Sie nach folgenden Konservierungsstoffen in Kosmetikprodukten Ausschau:
Pentylenglycol, Propanediol, Phenethyl Alcohol, Undecyl Alcohol, Tocopherol, 2-Phenoxyethanol, Ethylhexylglycerin, Sodium Levulinate, Sodium Anisate, Glyeryl Caprylate, Dehydroacetic Acid, Benzyl Alcohol, Potassium Sorbate, Lactobacillus Ferment, Benzoic Acid, Sorbic Acid, Triethylcitrate,

Diese werden als relativ sicher eingestuft und sind zum Teil auch Naturkosmetik-konform.

Bildnachweis: #321123161 ©kenary820 (www.shutterstock.com)

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