Blogartikel Duftstoffe in Kosmetik

Duftstoffe und ätherische Öle in Kosmetika

Wenn ein Duft in die Nase steigt, entscheidet unser Gehirn innerhalb von Sekundenbruchteilen ob etwas bekömmlich oder vielleicht gesundheitsschädlich ist. Angenehme Gerüche wecken die Lust darauf, unangenehme Gerüche rufen Ekel hervor und warnen uns vor möglichen Gefahren für unsere Gesundheit. Das gilt sowohl für Lebensmittel und Kosmetika als auch für Gerüche aus der Umgebung. Mit Gerüchen verbinden wir positive aber auch negative Erinnerungen. Die Prägung findet bereits in der Kindheit statt. Viele Deutsche sind zum Beispiel versessen auf den Duft von Vanille, da sie mit dem Geruch des künstlichen Vanillins aufgewachsen sind.

26 Duftstoffe in Kosmetikprodukten sind seit rund 6 Jahren deklarationspflichtig, wenn sie eine bestimmte Konzentration überschreiten. Darunter findet man eine ganze Reihe von Kandidaten, die Allergien auslösen. Duftstoffe wie Eichenmoos (Evernia prunastri extract), Baummoos (Evernia furfuracea extract), Isoeugenol und Cinnamal sind sehr starke Allergene, weniger potent aber immer noch problematisch sind Cinnamylalkohol, Hydroxycitronellal und Lyral (Handelsname, INCI: Hydroxyisohexyl 3-cyclohexene carboxaldehyde). Die weiteren deklarationspflichtigen Duftstoffe Farnesol, Citral, Citronellol, Geraniol, Eugenol, Coumarin, Amylcinnamylalkohol, Benzylcinnamat und Methylheptincarbonat (INCI: Methyl 2-octynoate) treten als Allergene weitaus seltener in Erscheinung als die oben genannten. Trotzdem sollten Menschen mit hochsensibler Haut auch Kosmetika mit diesen Duftstoffen meiden.

Doch wenn die allergieauslösenden Eigenschaften von Duftstoffen bekannt sind, warum werden sie dann immer noch in Kosmetikprodukten eingesetzt?  

Einerseits werden Kosmetika aufgrund des penetranten Eigengeruchs bestimmter Rohstoffe desodoriert (wer hat nicht schon mal an kaltgepresstem Arganöl gerochen und sich gedacht, das riecht ja wirklich… unangenehm). Andererseits vermittelt uns der Geruch eines Produkts auch ein Gefühl: so riechen Seifen in der Regel hygienisch nach Rosmarin und Salbei, Duschgel sportlich frisch nach Zitrus, Zahnpasta minzfrisch nach reinem Atem, Sonnencreme nach Kokos und Gesichtscreme nach Rosen, Orangen und Vanille. Die vermeintliche Wirkung eines Kosmetikprodukts wird durch den Duft unterstrichen. Frische, zitronige Düfte verbinden wir mit Jugendlichkeit und schwere, wärmere Duftnoten mit Luxus.

Die Nase kauft also mit. Gerüche können einen enormen positiven Einfluß auf unser Wohlbefinden haben. Lavendelduft, zum Beispiel, wirkt ausgleichend, beruhigend und fördert den Schlaf. In der Aromatherapie macht man sich diese Erkenntnisse zu Nutze und natürliche ätherische Öle werden medizinisch eingesetzt. Ebenfalls dienen einige ätherische Öle (unter anderem Rosmarin, Thymian oder Nelken) gleichzeitig als natürlicher Konservierungsstoff.
Aber: Bestimmte Düfte schaukeln uns eine Wirkung oder Eigenschaft vor, welche das Produkt vielleicht gar nicht hat. Das ist erstmal nicht gefährlich. Sondern nur ärgerlich, wenn wir eine teure Antifaltencreme kaufen, die angenehm frisch und jugendlich nach Zitrusfrüchten duftet, die erhoffte Wirkung aber auch nach monatelanger Verwendung ausbleibt. Gefährlich wird es erst für hochsensible Menschen, die auf bestimmte Duftstoffe mit Allergien reagieren. In hohen Konzentrationen können allergene Duftstoffe nicht nur zu Rötungen und Reizungen sondern auch zu Atemnot führen. Für Schwangere, Babys und Kleinkinder sowie Epileptiker sind etliche ätherische Öle gefährlich und daher tabu.

Unser Rat:

Kaufen Sie ein Kosmetikprodukt nicht nur dem Geruch nach, sondern bewerten Sie alle Inhaltsstoffe nach Ihrer Wirksamkeit. Haben Sie sensible Haut, so verzichten Sie am besten ganz auf Kosmetika, die Duftstoffe enthalten, denn schwere Allergien können sich auch noch in späteren Jahren herausbilden. Dabei ist zu beachten, dass Kosmetik mit dem Zusatz „duftneutral“ durchaus Duftstoffe, Parfümöle oder ätherische Öle enthalten können. Kosmetika mit der Bezeichnung „Parfümfrei“ oder „Duftstofffrei“ enthalten dagegen keine Duftstoffe.

Ein kleiner Tipp: Der Geruch nach Grapefruit soll uns um 4 Jahre jünger erscheinen lassen. Also, lieber einen Spritzer Parfüm oder ein Deodorant mit einer Grapefruitnote verwenden und die mit Duftstoffen überladene Antifaltencreme im Regal stehen lassen! Es gibt mittlerweile auch viele wirksame und parfümfreie Alternativen, auf die man zurückgreifen kann.

Bildnachweis: #267299510 ©Minerva Studio (www.shutterstock.com)

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